- Der Hoyerswerdaer Sportverein 1919 will nun bei seinen Mitgliedern ausmisten.
Dem Hoyerswerdaer Sportverein 1919 steht ein heißes Duell bevor. Doch damit ist keinesfalls das Auswärtsspiel der Bezirksliga-Männermannschaft um Trainer Karsten Stroczek beim FV Dresden 06 Laubegast am Sonnabend gemeint. Und auch das Sachsenpokalviertelfinale der A-Junioren gegen die Vertretung der SG Dynamo Dresden am Sonntag im Jahnstadion wird nur halb so spannend sein, wie das am darauffolgenden Montag geplante Event.
Und dieses Event ist keineswegs der Kurs „Digitaler Einstieg – Bildbearbeitung am PC“ , der bei der Volkshochschule zwischen 18:30 und 20:45 Uhr stattfindet. Nein,
Hoyerswerdas größter Fußballverein hat nämlich seine Mitglieder für 19 Uhr in das Jugendklubhaus „Ossi“ geladen. Und da wird es ohne Frage heiß her gehen. Denn neben den lang erwarteten Berichten von Vorstand, Schatzmeister und Kassenprüfer, muss dann die Entlastung des Vorstandes erfolgen. Hört man in diesen Tagen genauer hin beim potentiellen Wahlvolk, dann gärt es beim Ex-Adler-Club. Schon bei der letzten Mitgliederversammlung staunte so Mancher ungläubig über die hohen Summen, die die erste Männermannschaft offiziell verschlingt.
Und der Schock der Wäsche-Wasch-Umlage ist auch noch nicht verfolgen. Da will man dieses Mal genauer zuhören und nachhaken. Wie heiß dieser Tanz für den Vorstand aber wirklich wird, das ist mehr als ungewiss, denn am Ende gehen doch meist die Unzufriedenen nicht hin.
Für weitere Brisanz sorgt Tagesordnungspunkt 5. Dort heißt es lapidar „Ausschluss von Mitgliedern laut Satzung § 4 3.b“. Warum aber sollen denn Mitglieder ausgeschlossen werden? Die Antwort ist recht einfach. Denn in der Mitgliederkartei gibt es Einige, die die fälligen Mitgliedsbeiträge nicht oder nicht vollständig gezahlt haben. Wenn diese trotz mehrfacher Mahnungen noch immer unbezahlt bleiben, dann besteht die Möglichkeit, den Ausschluss zu beantragen. Dies kann aber nicht gruppenweise erfolgen, sondern jeder Einzelfall muss dazu geprüft werden. Daher könnte dieser Tagesordnungspunkt durchaus etwas länger dauern. Und dieser Ausschluss hat auch einen anderen Grund, denn die Fußballvereine müssen Abgaben an die Verbände entrichten, die sich an der Mitgliederzahl orientieren. Hat man also eine größere Zahl Nichtzahler in eigenen Reihen, dann fehlt nicht nur das Geld der fälligen Beiträge, sondern es entstehen zusätzliche Kosten durch die Verbandsabgaben. Das sind natürlich starke Argumente für eine Zustimmung. Doch auf der anderen Seite reduziert man dadurch die ohnehin schon stark gesunkenen Mitgliederzahlen weiter.
Es wird erwartet, dass am Ende des Tages deutlich weniger als 400 Mitglieder zu Buche stehen. Noch vor wenigen Jahren hingegen, ging man von über 600 Mitglieder durch die Fusion aus. Das sind alarmierende Zeichen, die auch dazu beitragen werden, dass sich die Politik die zwingend notwendigen Sanierungsarbeiten im Jahnstadion gegebenenfalls lieber etwas länger überlegt, nicht, dass nach Abschluss aller Arbeiten, dann von jetzt 18 Mannschaften nur noch 12 oder weniger übrig bleiben…
Offenlegung: Ich war bis zum Juni 2010 in diversen Funktionen – zuletzt als Pressesprecher – beim FC Lausitz Hoyerswerda tätig.
3 Kommentare
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Wenn du wüsstest, wie recht du in manchen Dingen hast und du im Gegensatz zu mir Hoyerswerda über alles lieben würdest, könnte dein Wissen der Schlüssel zu einer erfolgreicheren Zukunft sein…. Wenn……..
Trotzdem schönes Wochenende.
Gruß
Autor
Hallo Mario,
das überfordert mich jetzt ein bisschen 🙂
Ich könnte aber antworten: Wenn Du wüsstest, was ich alles für Hoyerswerda mache, über das ich nicht schreibe, dann … ja, dann…
Auch Dir ein schönes (und erfolgreiches) Wochenende!
Grüße
Robert
Ich finde es sooooo geil, dass man endlich über das HY-Fussballproblem öffentlich diskutiert. Verschiedene Versuche von mir, diese Diskusion anzuregen, scheiterten an vereinspolitischer Engstirnigkeit. Ich hoffe auf Besserung.
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