Am vergangenen Donnerstag wurde im Wald bei Königswartha ein verletzter Wolf aufgefunden. Er war schwer verletzt. Nach tierärztlicher Untersuchung entschied sich die Naturschutzbehörde nach Rücksprache mit Fachleuten noch am selben Tag dazu, das Tier einzuschläfern. Offenbar hatten Verletzungen für Blutvergiftungen gesorgt, in deren Folge das Tier massiv geschwächt war. Das berichten Tageszeitungen auf Grundlage einer Pressemeldung des Landratsamtes Görlitz. Damit ist mittlerweile schon der 25. tote Wolf in unserer Region aufgefunden worden.
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Im Norden der Stadt (Gebiet Elsterheide) hält sich bevorzugt das sogenannte Seenlandrudel auf. Dieses besteht mindestens aus Muttertier und Rüde sowie im letzten Jahr vier Welpen.
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Im Nordosten (Gebiet Truppenübungsplatz Oberlausitz West / Neustädter Heide) hält sich das sogenannte Milkener Rudel auf. Hier gibt es neben Muttertier und Rüde mindestens 6 Welpen, die allein 2011 geworfen wurden.
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Natürlich halten sich Rudel nicht streng in ihrer Territorien auf, wenn Nahrungsknappheit herrscht oder sie vielleicht durch Jäger oder Baumaßnahmen z.B. Bergbaufolgesanierungen vertrieben werden, ziehen auch Rudel aus anderen Regionen in die Hoyerswerdaer Region.
Allein im Jahr 2011 wurden demnach mindestens 34 Welpen gesichtet. Der Wolf breitet sich also weiterhin in unserer Region aus. Das ist ein Fakt, den die Natur geschaffen hat. Doch mit der weiteren Ausbreitung des Wolfs nehmen auch die Probleme weiter zu.
Erstaunlicherweise gibt es mehr Vereine und Initiativen, die sich dem unbedingten Schutz der Wolfstiere verschrieben haben. Wobei – meist sind diese von Auswärtigen initiiert, die nicht von Problemen mit Wölfen betroffen sind. Einige sind äußerst suspekt und sehen den Wolf (also das Raubtier) verniedlicht, vermenschlicht, ähnlich wie radikale Tierschützer. Andere scheinen ernsthaftere Hintergünde zu haben. Beispielhaft sei hier die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. mit Sitz im Bayerischen Dachau aufgeführt, die schon seit 1991 aktiv ist und unter anderem einen Beauftragten für den „Aufbau Ost“ zu haben scheinen.
Viel kann man derzeit nicht machen, um das Zusammenleben zwischen Menschen und Wölfen zu verbessern. Tierhalter sind aufgefordert, entsprechende Schutzmaßnahmen kosten jedoch viel Geld und werden nur zu 60% durch den Freistaat Sachsen bezuschusst.
Für Wanderer und Spaziergänger im Lausitzer Seenland gibt es einige ganz einfache Verhaltenshinweise:
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Wölfe sind normalerweise scheue Tiere und meiden den Menschen, daher sollten Wölfe laut angesprochen werden.
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Eine schnelle Flucht ist wohl nicht anzuraten, langsam rückwärts gehen, den Wolf dabei aber nicht aus den Augen lassen.
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Entfernt sie sich der Wolf dann trotzdem nicht, sollte man versuchen, dem Wolf z.B. durch Werfen von Gegenständen nach ihm, durch „Großmachen“ und Krachmachen Angst einzuflößen.
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Wölfe sollten auf gar keinen Fall agelockt oder gefüttert werden. Eine Gewöhnung des Wolfs an den Menschen kann später gefährliche Folgen für andere Menschen haben.
Noch ist das Zusammenleben mit dem Wolf möglich, unsere gering besiedelte Region macht es möglich und könnte sogar einen sanften Wolfstourismus im Seenland beflügeln, doch geeignete Schutzmaßnahmen für die touristisch genutzten Seen und die sich dann anschließenden Zelt- und Campingplätze sollten schon jetzt ersonnen werden, bevor der Wolf dann doch für unliebsame große Schlagzeilen sorgt!
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[…] Schienen in Unfälle verwickelt werden und sterben. Das ist allein schon mathematisch erklärbar. Insgesamt sind seit dem Jahr 2000 im Lausitzer Revier ganze 28 Wölfe tot aufgefunden wurden. Ein gr… (function($){ var options = […]