Hoyerswerda und das Internet. Das ist immer so eine Geschichte. Im Prinzip gibt es derzeit nur wenige Internetseiten, die den Diskurs anregen und stärken. Denn was sich zu Hoyerswerda findet sind vor allem die Zeitungsartikel der beiden Lokalausgaben der Sächsischen Zeitung und Lausitzer Rundschau und viele viele Internetseiten der Hoyerswerdaer Vereine. Und es gab da auch noch dieses HoyNet.de. Aber was heißt hier, es gab. Das gibt es ja immer noch. Doch HoyNet ist nun gemäß seinem alte Werbespruch vor allem eins: anders!
Denn als HoyNet gestartet wurde, da war es als Community-Portal ins Rennen gegangen. Vom Design her sehr Stock-Image-lastig. Doch es versprach ja so viel. Jörg Beckmann, Designer der Website beschrieb sie auf seinem Weblog einst so:
HoyNet ist ein Portal für die Stadt Hoyerswerda und die nähere Umgebung. Zum Umfang des Portals zählen unter anderem Nachrichten, Kino-Tipps, Jobs, Ausbildungsstellen und Veranstaltungstipps. HoyNet unterstützt den Community-Gedanken und bietet Mitgliedern verschiedene Möglichkeiten um sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen. Es gibt ein Diskussionsforum, einen Chat für kurze Unterhaltungen und persönlich Nachrichten um sich mit Freunden zu verabreden. Damit das Portal einen Nutzwert im Alltag bietet, gibt es das Geflüster, wo aktuelle Events „geflüstert“ werden. Weiterhin wurde ein Kleinanzeigensystem eingeführt das dem Besucher ebenfalls einen weiteren Nutzwert bietet.
In der Realität war davon wenig zu sehen. Nachrichten, Veranstaltungstipps, Fotos, Jobs usw. waren nur aggregierte Informationen – sie wurden also von anderen Seiten – vor allem der Google-News-Suche – automatisch beschafft und eingebunden. Und die Community war leider zu dünn, um weitere neue Mitglieder anzuziehen. Da also kaum jemand etwas auf HoyNet postete, war das Portal recht schnell tot – ein typisches Problem bei Hoyerswerdaer Diskussionsangeboten im Netz. Das will nicht so recht ins Rollen kommen. Neuankömmlinge haben sehr schnell gesehen, dass sich ein weiterer Besuch einfach nicht mehr lohnte. Es musste was passieren und ja, das ist es jetzt auch.
Seit Juli ist HoyNet also wieder brandneu designed. Sehr hübsch mit Panorama-Foto. Aber wo ist die Interaktion? Wo sind die eigenen Inhalte? Es gibt sie nicht. Bis auf eine kleine Übersichtseite mit Kurzinfos zu Hoyerswerda – Suchmaschinenoptimierung eben. Doch was macht das neue HoyNet aus? Jörg Beckmann beschreibt es in seinem Weblog so:
Hoynet ist nun ein News-Aggregator, also eine Website die Inhalte zum Thema Hoyerswerda findet und neu aufbereitet darstellt.
Ich habe das Projekt jetzt erst einmal gestartet, allerdings ist es noch ziemlich Beta und wird sich auch noch an der einen oder anderen Stelle verändern. Wenn ihr Anregungen oder Kritik habt, schreibt mir einfach einen Kommentar.
Auf HoyNet steht das etwas diplomatischer ausgedrückt:
Hoynet ist ein Newsportal das Links zu Medieninhalten aus verschiedenen Quellen sammelt und diese für eine neue Zielgruppe zusammenstellt. Hoynet sucht aktuelle Nachrichten, Videos und Twitterbeiträge, die zur Region Hoyerswerda passen und präsentiert diese übersichtlich geordnet.
Mit Hoynet sind sie stehts gut informiert wenn es um aktuelle Nachrichten aus Hoyerswerda geht. Recherchen entfallen, das spart Zeit und sie könne sich auf die eigentlichen Nachrichten konzentrieren.
Hoynet kopiert keine fremden Inhalte, sondern unterstützt die Nachrichtenquellen durch Verlinkung auf den Originalartikel. Dadurch bekommen die Verlage neue Besucher auf ihre Websites und sie als Konsument lesen die Artikel stehts unverfälscht.
Der letzte Absatz ist natürlich für die Zeitungen ganz wichtig. Denn die beharren ja immer auf ihren Urheberrechten. Da die Inhalte offensichtlich aus Google-News übernommen sind, klingt die Argumentation sehr ähnlich, wie die von Google. Aber geschenkt.
Die Ankünigung von Jörg, dass das Portal noch „ziemlich Beta“ sei, lässt zumindest hoffen, dass hier wieder Interaktionsmöglichkeiten geschaffen und eigene Inhalte präsentiert werden. Denn ohne Mehrwert wird auch das neue HoyNet nicht aufregend und schon gar nicht anders sein, als andere Seiten im Netz.