Hoyerswerda, eine Stadt ohne Zukunft und Ideen für später? Hoyerswerda, eine aussterbende Rentner-Zombi-Stadt? So sehen einige unsere Heimatstadt gerne. Doch tatsächlich hat Hoyerswerda Perspektiven. Ähnlich wie die Mutmacher-Serie werde ich in unregelmäßigen Abständen Visionen für Hoyerswerda entwerfen und zeigen, wie wahrscheinlich deren Verwirklichung ist. Heute schauen wir uns die touristische Karte an.
Das Seenland wirds richten! So der Tenor der Stadtvorderen seit Jahren. Und dennoch sind die Hotels in der Stadt nur mäßig gebucht. Wie die Lausitzer Rundschau und andere Medien mehrfach berichteten (hier ist mal exemplarisch ein online verfügbarer Artikel von 2007 verlinkt), ist die Auslastung der Hoyerswerd’schen Hotelbetten erschreckend gering. So erreichte die Auslastung Anfang 2007 keine 20%, während die gesamte Oberlausitz im selben Zeitraum knapp 40% erreicht hatte. Als kostendeckend gelten Hotels ab 30% Bettenauslastung. Dass es trotzdem kein Zuschussgeschäft wird, dafür sorgen dann aber doch die teilweise unangemessen hohen Preise für Übernachtungen. Kann man kein Sonderangebot nutzen, werden oft 50 € pro Übernachtung fällig. Das ist sicherlich ein Punkt. Andererseits sind oft bei wichtigen Ereignissen in der Stadt (Fußballderby im Jahnstadion, Knappensee-Triathlon, Musikfesttage etc.) keine freien Betten mehr zu bekommen. Die Hotels sind ausgebucht und auch in den Pensionen sind selten Plätze zu finden. Also, wo liegt das Problem? Diese Ereignisse sind viel zu selten und sie sind zu kurz. Nur mal am Wochenende ein volles Haus zu haben, hilft kaum. Da muss also noch mehr Potential im Tourismus liegen. Wie gesagt: Die Politiker sehen diese vor Allem im Lausitzer Seenland.Hier soll die Verbindung der neun größten Seen dem Wassertourismus auf die Sprünge helfen. Die einmal angelockten Wasserratten sollen dann auch das Umland erkunden. Doch wie kriegen wir die nach Hoyerswerda? Die Voraussetzungen sind nicht schlecht, denn kaum eine Anliegergemeinde des Seenlandes hat eine so gute Infrastruktur: Zoo, Historische Altstadt, Einkaufscenter, Schwimmbad, Kulturhalle, Stadtschloss, Radwege. Da können auch gut Schlechtwettertage im Sommer überbrückt werden. Also müssen wir die Urlauber dazu bringen, dass sie ihren Urlaub in einem Hoyerswerdaer Hotel bzw. Pension buchen und dann die örtliche Struktur nutzen. Hier müsste von Seiten der Stadt Hoyerswerda eine touristische Planung für alle im Gemeindegebiet befindliche Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten/Events her. Das kann zum Beispiel sehr gut im Rahmen eines Hoyerswerdaer Urlaubspasses geschehen. Jeder, der mehr als 3 zusammenhängende Tage in einer Unterkunft gebucht hat, bekommt einen solchen Urlaubspass ausgehädigt (am Besten kostenlos). Damit gibt es dann Rabatte bei Benutzung des städtischen Lausitzbades, Lausitzhalle, Zoos und des Schlosses. Idealerweise könnten dann auch Sportvereine vergünstigten Eintritt gewähren und Gaststätten bieten Coupons für ihre lokalen Speisenspezilitäten. So wäre der ideale „Audience-Flow“ (hiermit meine ich, dass in Hoyerswerda übernachtende Touristen ihre Zeit nicht nur am See, sondern auch in der Stadt verbringen sollen) möglich. Noch wäre das ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Doch die Sache funktioniert nur, wenn alle mitmachen und an einem Strang ziehen. Der Haupteffekt ist also erst einmal die bessere Ausnutzung der Infrastruktur, die bereits am Ort vorhanden ist – was sicher auch finanziell nicht zu unterschätzen ist. Der Langfristeffekt ist, dass Urlauber Gefallen finden an der Stadt und die gute Infrastruktur zu schätzen wissen und so beim nächsten Urlaub in der Region gern wieder in Hoyerswerda übernachten und ihr Geld ausgeben. Kurz gesagt heißt die Zauberformel: „Netzwerke bilden!“Vielleicht erleben wir es noch, dass bald auf Reiseportalen Urlaubsreisen ins beschauliche Hoyerswerda angeboten werden…
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[…] finde, das ist eine der Initiativen, die die Stadt und die Seenland-Region noch viel mehr brauchen. Schon vor zwei Jahren hatte ich darauf hingewiesen, dass die Stadt Hoyerswerda perfekt als Hauptstad…Doch was eben bis heute an vielen Stellen fehlt, ist die umfassende Klammer, da jedes Angebot für […]