Neues Nachrichtenportal für Hoyerswerda: Ist die neue hoyte24 besser als die „alte“ hoyerswerdsche?

Neues Nachrichtenportal für Hoyerswerda: Ist die neue hoyte24 besser als die "alte" hoyerswerdsche?

Neues Nachrichtenportal für Hoyerswerda: Ist die neue hoyte24 besser als die „alte“ hoyerswerdsche?

Es gibt Neues für das Internet aus dem Hause des Hoyerswerdaer Tageblatts (Sächsische Zeitung für Hoyerswerda): Das Portal hoyte24.de! Eine moderne Nachrichtenseite nach dem Vorbild der Mopo24.de, diese erscheint wie die Sächsische Zeitung im Dresdner Druck- und Verlagshaus.

Die Optik

Optisch ist das Vorbild durchaus erahnbar. Das Design passt sich stets an die jeweilige Bildschirmgröße an. Und da enden auch die Gemeinsamkeiten. Denn die Gestaltung ist alles andere als identisch. Die jeweiligen Überschriften der Aufmacher sind langweilig mit Standardschriften in Standardgröße – optisch abgesetzt vom jeweiligen Aufmacherfoto – hingeworfen. Generell sollte die Farbgebung nochmals überarbeitet werden, das passt optisch nicht wirklich zusammen (orientiert sich aber ein wenig am Coporate Design, das die Stadt Hoyerswerde verwendet, da wird jedoch statt Orange ein Meganteton verwendet).

Die Inhalte

Mit dem Portalwechsel von hoyerswerdsche zu hoyte24 ist auch radikaler Paradigmenwechsel eingetraten. War die hoyerswerdsche dafür bekannt, jeden Tag eine der gut recherchierten Geschichten aus dem Hoyerswerder Tageblatt in ganzem Umfang zu präsentierten, gibt es nun nur noch Kurzmeldungen. Die meisten heute einsehbaren Artikel haben kaum mehr als drei bis sechse Zeilen Text. Kurze knackige Texte mögen modern sein. Für einen leidenschaftlichen Zeitungsleser wirken sie eher wie Brechdurchfall.

Andererseits wird hoyte24 kaum den Vertriebskanal der Tageszeitung mehr kannibalisieren, weil hier stets nur kurze Meldungen präsentiert werden. Die „richtigen“ Geschichten finden sich weiterhin nur im Tageblatt.

Immerhin ist die bewährte Hörzeitung auch weiterhin präsent.

Die Werbung

Sogenanntes Native Advertising ist im Trend – Werbung also, die sich im Umfeld der eigentlichen journalistischen Arbeit gut getarnt versteckt. Bei hoyte24 sind diese Werbeartikel durch das kleine Wort Anzeige in der jeweils rechten unteren Ecke der Teaser-Kachel gekennzeichnet und führen meist per Direktlink zur Anbieterseite. Einzig die Werbung für Apollo-Optik ist genauso eingebettet in das Portal wie redaktionelle Artikel. Derzeit gibt es offensichtlich nur vier Werbekacheln, die jeweils nur einmal angezeigt werden. Das ist zurückhaltend.

vergleich_mopo_hoyteDie Technik

Die Technische Plattform ist das kostenlose Contao CMS. Besonders ausgereift wirkt das verwendete Template (das die grafische Oberfläche der Homepage bildet) jedoch nicht. Es wirkt technisch komplett altbacken, bei vergleichbaren Projekten wird nach dem Klick auf einen Teaser dann ein virtuelles Feld geöffnet, in dem der Text angezeigt wird, die Teaser, die davor kamen sind darüber weiterhin zu sehen, die danach kamen, erscheinen direkt unter dem Text weiter.

Der Effekt: Der Leser nimmt die anderen Kacheln ebenso wahr und wird in den meisten Fällen neben dem eigentlichen Zielartikel noch viele andere Artikel anklicken und lesen.

Was ebenso statisch und langweilig wirkt: Es fehlt eine Top-Story, die dann aus dem typischen Kachelgrößenrahmen ausbricht und zum Lesen anregt.

Was uns nebenbei aufgefallen ist: Die Seite ist responsiv ausgerichtet, erkennt also von allein, wie groß sie dargestellt werden muss. Bei Bildschirmbreiten bis zu 580 Pixel werden die Teaser für die jeweiligen Beiträge noch in kleinen Kacheln mit bis zu 3 Kacheln nebeneinander präsentiert – optimiert für mobile Endgeräte. Danach wechselt die Ansicht zu großen Kacheln.

Unsere Kurzkritik

Die hoyerswerdsche war bei allen Fehlstellen ein rundum gelungenes Regionalangebot. Denn zusätzlich zu den Nachrichten wurden Fotogalerien, Postkarten, alte Zeitungsartikel angeboten. Auch wurden die Verlagsangebote (Bücher, Tassen, Luftfotodatenbank) eingebunden. Das alles fehlt derzeit komplett. Hoyte24.de eignet sich tatsächlich für einen schnellen Überblick über die Nachrichtenlage, kompetent und umfassend wird man dagegen weiterhin nur in der Zeitung informiert. Es steht zu hoffen, dass fehlende Dinge noch in den kommenden Tagen eingebaut werden (derzeit fehlt sogar noch das Impressum!), vieleicht kann man dann auch von einer gelungenen Nachrichtenseite sprechen. Derzeit ist das tatsächlich eine Enttäuschung! Schade!

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