OB Skora macht Werbung für Hoyerswerda in der Prager Zeitung

OB Skora macht Werbung für Hoyerswerda in der Prager Zeitung
OB Skora macht Werbung für Hoyerswerda in der Prager Zeitung

Tourismuswerbung für Hoyerswerda und das Lausitzer Seenland tut gut und tut Not. Denn es nützt einfach wenig, wenn die hier lebenden Menschen wissen, was für eine tolle Erholungs- und Seenlandschaft geschaffen wurde, Touristen aus dem In- und Ausland aber ausschließlich die Stadt Hoyerswerda kennen und mit negativen Gedanken besetzen (Stichworte: 1991, Einwohnerschwund). Eine solche Werbung findet sich nun im Wochenblatt „Prager Zeitung“.

 
Die Prager Zeitung ist eine deutschsprachige Wochenzeitung, die in Tschechien herausgegeben wird. Sie hat eine Auflage von 20.000 Exemplaren, laut eigener Media-Anlayse sind die Hälfte der Leser „Unternehmer aus Tschechien, Deutschland, Österreich, der Slowakei, der Schweiz“, die Hälfte der Leser stammt aus Tschechien, ein Viertel aus Deutschland – das ist eine gute Plattform, auf der für Hoyerswerda Werbung gemacht werden kann! Diese Chance wurde nun mit einem kurzem Beitrag im Tourismus-Resort unter dem Titel „Eine Region im Wandel“ genutzt. Und sie wurde auch nicht genutzt. Denn inhaltlich kratzt der Artikel nicht einmal an der Oberfläche. Es werden wild einige Sehenswürdigkeiten aneinandergereiht – in der Neustadt sind das nur Lausitzhalle, Lausitz-Center und Lausitzbad. Aber so entsteht eben kein harmonisches Bild. So wird nicht die Spannung zwischen dem Bruch Neu- und Altstadt beschrieben und es wird kein nachhaltiges Wahrnehmen der Schönheiten unserer Stadt und Region erzeugt. Der Idealfall wäre ja, dass der Leser nach seiner Lektüre den Wunsch verspürt, diese aufregende Stadt oder das tolle Seenland selbst zu erkunden. Das könnte man durch ein Betonen der vielfältigen kulturellen Angebote, der persönlich engagierten Menschen geschehen. Oder eine eindrucksvolle Beschreibung der einst durch die Braunkohleindustrie geprägten Landschaft könnte dann der heute entstehenden Idylle entgegengesetzt werden. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Der Artikel ist einfach schwach – egal, ob ihn jetzt die Zeitungsredaktion selbst zusammengebastelt hat oder ob der Text vom Zweckverband Lausitzer Seenland stammt.
 
Fast noch schwächer ist hingegen, die persönliche Anspruche unseres Oberbürgermeisters an die Leser des tschechischen Wochenblatts. Ich erlaube mir, dieses in voller Länge hier wieder zu geben:
 

Sehr geehrte Leser der Prager Zeitung,

als Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Hoyerswerda freue ich mich sehr, dass ich auf diese Weise mit Ihnen in Verbindung treten darf. Wir Hoyerswerdaer besuchen die Goldene Stadt Prag sehr gern.

Mit großem Interesse haben wir den Ausbau der A 17 verfolgt, die uns – bis auf den Abschnitt bei Ústí nad Labem – die fast direkte Verbindung in die Goldene Stadt ermöglicht.

Solch eine aufstrebende Metropole wie Prag ist Hoyerswerda natürlich nicht. Aber es gibt in unserer Stadt und der Umgebung vieles zu entdecken: eine riesige Seenlandschaft als Paradies für Skater und Radfahrer sowie nette Hotels und Pensionen zum Ausruhen in Hoyerswerda.

Ich lade Sie herzlich ein.

Ihr Stefan Skora, Oberbürgermeister

Ich sage es mal so: Das ist vollkommen uninspiriert, das ist ungefähr so spritzig wie eine 3 Tage alte Urinprobe. Es ist wirklich schade, weil unsere Deutsche Sprache doch hervorragende Möglichkeiten bietet, Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen, mit Sprache zu malen. Und diese Bilder wären es, die die aus einer einfachen Reiseempfehlung einen Erfolg – sprich eine Reisebuchung – machen. Und das ist es, was Hoyerswerda und das Seenland brauchen: Touristen, die die Vorzüge unserer Region erkunden wollen und dann „hängen“ bleiben und immer wieder in die reizvolle Lausitz kommen.

Es ist toll, dass Hoyerswerda die Möglichkeit nutzt, sich in der Prager Woche zu präsentieren, doch diese Torvorlagen, müssen wir besser nutzen. Wie im Fußball gehört dazu viel Training und eine gewisse „Spiel“vorbereitung. Spannende Textfragmente können schon vorbereitet in der Schublade liegen und dann je nach Anlass kurz überarbeitet in solche Reiseberichte einfließen. Vielleicht nutzen wir die nächsten Torchancen ja besser?

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