Die Vorgeschichte zu dieser Gesichte ist schon einige Monate alt. Im Jahr 2010 und 2011 untersuchten Forschergruppen der Hochschule Heilbronn, ob Bürger der Gemeinden, die ihr eigenständiges Nummernschild verloren haben, sich dieses wieder zurück wünschen würden. Dabei wurden über 30.000 Bürger in 144 deutschen Städten, die kein eigenes Kennzeichen mehr haben, befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig, ein großer Teil der Befragten wünscht sich die alten Kfz-Kennzeichen zurück. Besonders stark waren die Zustimmungswerte in Hoyerswerda…
Sollte das Kennzeichen wieder eingeführt werden? | |||
Jahr der Reform | JA | Nein | Keine Meinung |
1994 | 76,2% | 8,5% | 15,3% |
2007 | 81,4% | 4,4% | 14,2% |
2008 | 90,1% | 2,8% | 7,1% |
Quelle: Präsentation Hochschule Heilbronn |
Also, es ist kein Ost-West-Unterschied, sondern einfach die unterschiedliche Wahrnehmung. Je länger man das eigene Kennzeichen nicht mehr hat, desto weniger stark ist der Wunsch, das alte Kennzeichen zurück zu bekommen. Doch selbst nach über 15 Jahren, möchte noch immer Dreiviertel der Bevölkerung ihr Kennzeichen zurück bekommen.
„Sachsen unterstützt den Wunsch seiner Bürger nach „ihren“ alten Kfz-Kennzeichen. Wir setzen uns auf Bundesebene aktiv dafür ein, dem Bürger die Wahl zu lassen, mit welchem Kennzeichen er Heimatort oder Landkreis repräsentieren möchte.“
„Wichtig ist, dass wir zügig zu einer unbürokratischen Regelung finden.“
Demnach liegen allein in Sachsen von 25 Städten Anfragen zur Wiedereinführung der akten Kfz-Kennzeichen vor. Neben Hoyerswerda sind das auch Plauen, Mittweida, Sebnitz, Riesa, Dippoldiswalde, Glauchau, Freital, Grimma, Stollberg, Zittau, Hohenstein-Ernstthal, Döbeln, Rochlitz, Großenhain, Hainichen, Aue, Löbau, Kamenz, Altenberg, Niesky, Eilenburg, Weißwasser, Bischofswerda und Delitzsch.
Der Weg über eine Verodnung ermöglicht es, dass hier allein der Bundesrat ohne Mitwirkung des Bundestages bestimmen darf. Eine Zustimmung zu dieser Änderung gilt als sicher, weil viele Bundesländer die populistische Wirkung erkannt haben. So kann man als Landesregierung ohne große Mehrkosten beweisen, dass man doch unbürokratisch (und dazu für Länder und Bürger kostenneutral) dem Bürgerwillen entsprechen kann.
Also könnte es in Hoyerswerda vielleicht schon im Sommer wieder die ersten Neuzulassungen mit HY-Kennzeichen geben. Und das wäre dann doch wieder eine besondere Geschichte. Denn, dass Neuzulassungen aus Hoyerswerda und Kamenz ausgerechnet das Nummernschild von Bautzen tragen müssen, haben wohl die wenigsten verwunden. Zudem gibt es ja da noch immer Unstimmigkeiten, warum ausgrechnet in Hoyerswerda die wenigsten Landkreismitarbeiter angesiedelt sind.
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[…] Bereits seit über einem Jahr berichten wir über die Pläne der Bundesländer, über eine Änderung… Da ist seit Dezember auch Leben in die Geschichte gekommen, arbeiten die Bundesländer im Bund-Länder-Fachausschuss an ersten Entwürfen. So berichteten auch andere Medien unregelmäßig über die Pläne, auch BILD zum Beispiel über die Meldungen der Presseagenturen. Doch nun wird es konkreter… […]