Über sie wurde viel geschrieben. Oft auch wenig Vorteilhaftes. Als „Lausitz-Luder“ im Big Brother-Container (Staffel 5) erlangte sie zweifelhafte „Berühmtheit“ durch eine Oben-Ohne-Dusch-Szene (welch ein Skandal im aufgeklärten Deutschland, aber wahrscheinlich die einzige Chance für diverse Zeitungen seitenweise Titten zu zeigen, ohne zu sagen, dass es nur um Kaufanreize geht und nicht um mehr) und einen Mitternachts-Strip für die männlichen Container-Insassen. Die Rede ist von Natalie Langer – zwischenzeitlich 29 – aus Hoyerswerda.
Und ehrlich, die große Karriere sieht wirklich anders aus. Aber sie hat sich durchgebissen und ihr kleines Bisschen Ruhm und ihre Bekanntheit klug genutzt. Wobei sie nicht unbedingt den ganz geraden Weg gegangen ist. Nach der Publicity insbesondere durch die Vierbuchstabenzeitung für ihre weiblichen Rundungen wäre wohl eher eine bekleidungslose Karriere denkbar gewesen, doch Natalie hat es geschafft, an ihre schon vor dem Container-Besuch begonnene Modelkarriere (u.a. Miss Lausitzring) anzuknüpfen – offenbar hat die Aufmerksamkeit doch genutzt. Sie startete beim Call-In-Sender 9Live, der zur ProSiebenSat1Media AG gehört, ihre Moderationskarriere im Fernsehen und war dort von 2005 bis 2008 regelmäßig zu sehen. Dass der Produktionsort der Sendungen in Ismaning liegt und die Studios somit in direkter Nähe zu den Studios des Bayerischen Rundfunks in Unterföhring (gerade mal eine S-Bahn-Station weiter), hat wahrscheinlich den Ausschlag dafür gegeben, dass sie den Sprung ins „seriöse“ Fernsehen schaffen konnte. Denn beim BR bekam sie feste Rollen in den Comedys „Normal is des ned“ und „Grünwald-Freitagscomedy„. Fast dachte man, sie hätte den Absprung vom Call-In-Geschäft geschafft, da tauchte sie im März beim „Swissquiz“ auf. Und auch abseits des Fernsehschirms hat sich Natalie Einnahmemöglichkeiten geschaffen, ist Testimonial für den Dienstleistungsverband der Möbelbranche beim Möbel-Zentral Einkauf (MZE), schreibt Schönheitstipps und tritt in diversen Werbespots aus.
Das ist keine komplette Aufzählung und eigentlich dient dieser ganze Text nur kurz der Einordnung, wie sich die Karriere vom Ex-Lausitz-Luder entwickelt hat. Sie kann jedenfalls auf eine große Fangemeinde zählen, hat bei Myspace über 3000 „Freunde“. Doch als Manchmal-Promi bekommt man eben auch öfter Angebote, bezahlt bei Pseudo-Dokus mitzumachen. So war sie aus „Wohnungssuche“ in Berlin bei der VOX-Sendung „mieten, kaufen, wohnen“ und zuletzt war sie Tauschziel beim RTLII-Frauentausch-Spin-Off „Das Aschenputtel-Experiment“. Hier sollte Natalie in die Rolle einer jungen Gastronomin schlüpfen und sie selbst stellte ein verwöhntes It-Girl der Berliner High-Society dar. Realismusgehalt? Eher gering! Natürlich der volle Schock für das „Luxus-Girl“ jetzt hinter dem Tresen zu stehen – wobei das hatte sie doch auch schonmal gemacht, hatte ja eine Bar gemeinsam mit ihrem bei Big Brother kennengelernten Freund Artur. Aber egal. Hier jedenfalls für all Jene, die es nicht gesehen haben, die komplette Folge mit Natalie bei RTLII online.
Und um es klar zu sagen – und wieder zur Überschrift zurückzukommen -: Nein Frauentausch wird sicher nicht Natalies Endstation sein!
P.S.: Auffällig ist, dass Natalie vom RTL-Imperium (Big Brother lief bekanntlich bei RTLII) zum ProSiebenSat1-Imperium (Also 9Live, KabelEins und ProSieben) zurück zum RTL-Imperium (Wohnungssuche bei VOX und Aschenputtel bei RTLII ) geschafft hat und sich gleichzeitig mit Comedy beim BR ein weiteres Standbein erobern konnte. Wenn sie weiter so hart arbeitet – und ja, das ist wirklich harte Arbeit -, dann sollte ihr vor dem „Alter“, der ja oft das Aus für jegliche Modeljobs bedeutet, nicht Angst und Bange sein.